Schulbau und Green Campus: Wie Rüsselsheim trotz Herausforderungen innovative Wege geht
Rückblick auf die ersten 100 Tage
Stadtrat Simon Valerius blickt auf seine ersten 100 Tage zurück und äußert sich positiv über die offene und freundliche Aufnahme durch Kollegen, die Verwaltung und politische Fraktionen. Die Zusammenarbeit mit den Dezernatskollegen Bürgermeister Murat Karakaya und Oberbürgermeister Patrick Burghardt wurde als sehr gut und intensiv beschrieben.

In den ersten 100 Tagen lag der Fokus auf Priorisierung und Optimierung mit dem Ziel der Effizienzsteigerung. Der Stadtrat Valerius sieht seine Rolle in der Entwicklung von Lösungen und dem Setzen von Impulsen.
Als Ort der ersten Zwischenbilanz hatte sich Valerius das Rollwerk direkt am Bahnhof in Rüsselsheim ausgesucht. Das Rollwerk in Rüsselsheim ist eine multifunktionale Einrichtung, die nicht nur als Skatehalle, sondern auch als Kulturstätte und gemütliches Café dient. Es wird ehrenamtlich betrieben und bietet neben Skateaktivitäten auch Veranstaltungen und einen Treffpunkt für die lokale Gemeinschaft. Das Rollwerk wird von der Stadt Rüsselsheim gefördert und sucht derzeit nach einem neuen Standort, um langfristig bestehen zu können.
Zu den ersten Erfolgen und Projekten zählen unter anderem:
- Die Förderzusage für das Quartier am Ostpark, in deren weitere Verhandlungen Stadtrat Simon Valerius involviert ist.
- Die Einigung mit Hessen Mobil bezüglich einer zeitgemäßeren Beleuchtung der L3040 bei gleichzeitiger Kostenersparnis.
- Die Zusicherung der verkehrlichen Anbindung der Eselswiese.
Stadtrat Simon Valerius berichtet über erste Gespräche zur Umgestaltung von Grundstücken in der Marktstraße und der Mainstraße. Intern wurde die papierlose Arbeit im eigenen Dezernat umgesetzt, und die Einführung eines stadtweiten Dokumentenmanagementsystems wird als mittelfristiges Ziel genannt. Die digitale Entgegennahme von Bauanträgen steht kurz vor der Freischaltung durch das Land.
Schulsanierung und Finanzierung
Die Planung von Schulgebäuden in Rüsselsheim unter knappen Kassen erfolgt durch eine Kombination aus effizienter Bauplanung und der Suche nach diversen Finanzierungsquellen. Ein Workshop mit Bürgermeister Murat Karakaya sowie der Schul- und Bauverwaltung hat vielversprechende Ansätze für zukünftige Projekte hervorgebracht, bei denen Raumsparen und Mehrfachnutzung von Räumen im Vordergrund stehen. Ziel ist es, Schulbauten zu realisieren, die kleiner und raumsparender konzipiert sind, weniger Baumaterial und versiegelte Fläche benötigen, weniger Volumen in der Landschaft einnehmen und Reserven für spätere Erweiterungen bieten. Eine Mehrfachnutzung von Räumen soll mit weniger Räumen das gleiche funktionale Angebot schaffen.
Die Eichgrundschule ist als Pilotprojekt für diese neuen Ansätze vorgesehen, und ähnliche Überlegungen sollen bei den Projekten der Immanuel-Kant-Schule und der Max-Planck-Schule einfließen. Zudem wird angestrebt, möglichst viel aus dem Gebäudebestand herauszuholen, bevor Neubauten in Erwägung gezogen werden, es sei denn, diese sind technisch zwingend erforderlich.
Die Finanzierung von Schulbauprojekten stellt eine große Herausforderung dar, weshalb sowohl politische Bemühungen um Fördermittel als auch die Prüfung immobilienwirtschaftlicher Finanzierungsmodelle verfolgt werden. Auf politischer Ebene suchen Oberbürgermeister Burghardt und Bürgermeister Karakaya nach Möglichkeiten, Gelder aus Förderprogrammen von Bund und Land zu erhalten. Parallel dazu werden auf finanzwirtschaftlicher Ebene Optionen wie grüne Fonds für nachhaltige Gebäude und Partnerschaftsmodelle oder Crowdfunding-ähnliche Ansätze geprüft, um Investitionen für den Schulbau zu generieren,
Bericht an die Stadtverordnetenversammlung
Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit sollen in einem Bericht der Arbeitsgruppe an die Stadtverordnetenversammlung weitergegeben werden. Dieser Bericht soll auch Schulbaustandards für Rüsselsheim definieren und den Schulentwicklungsplan mit einer konkreten Umsetzungsperspektive unterlegen, die finanzielle Mittel, Personalressourcen und die Verfügbarkeit von Bauunternehmen berücksichtigt. Ziel ist es, diesen Bericht möglichst bis Mitte des Jahres zu erstellen. Trotz der finanziellen Engpässe wird Wert daraufgelegt, dass die Qualität der Schulbauten nicht beeinträchtigt wird. Der Fokus liegt auf einer Qualitätssteigerung durch effizientere Ressourcennutzung anstelle einer reinen Mengenausweitung. Ein pragmatischer Ansatz und die Bereitschaft, neue Lösungswege zu erproben, sind dabei von Bedeutung.
Planung des Green Campus Opel und Stadtentwicklung
Die Planung des Green Campus Opel auf dem ehemaligen Opelgelände in Rüsselsheim wird durch ein Werksbahngleis unter dem geplanten Parkhaus verzögert. Dieses Gleis ist rechtlich gewidmet und erfordert eine spezielle Freistellungsgenehmigung, die sich aufgrund restriktiver gesetzlicher Bestimmungen als schwierig erweist. Die Stadt Rüsselsheim agiert als Vermittler in diesem Prozess.
Für die geplante Mobilitätsstation am Bahnhof besteht die Hoffnung auf eine vollständige Finanzierung durch ein neues Förderprogramm. Andernfalls würde eine modulare, abgespeckte Variante in Betracht gezogen.
Stadtrat Simon Valerius arbeitet an einem städtebaulichen Gesamtkonzept unter Einbeziehung verschiedener Akteure. Weitere Themen sind die mögliche Integration von Rechenzentren in bestehende Hallen, die Nutzung von Abwärme von Rechenzentren auf der Eselswiese, die Weiterentwicklung des Konzepts der Quartiersgaragen mit bedarfsgerechten Lösungen für verschiedene Standorte, die Entwicklung von Standards für Grün- und Freiflächen, die Begrünung der Innenstadt sowie die Bestandsaufnahme und Sanierung von städtischen Gebäuden und Straßen, einschließlich der Erstellung eines Straßenzustandskatasters. Die Förderung nachhaltiger Mobilität durch Fahrradstraßen und ein Parkraumkonzept wird vorangetrieben. Zudem wird ein Konzept zur Pflege und virtuellen Rekonstruktion der alten Opelrennbahn verfolgt.
Sicherung der Handlungsfähigkeit
Die Sicherung der städtischen Handlungsfähigkeit angesichts finanzieller Engpässe wird als zentrale Aufgabe betrachtet. Trotz der komplexen Rahmenbedingungen zeigt sich Stadtrat Simon Valerius motiviert und sieht die Herausforderungen als Ansporn für kreative Lösungen. Ein persönliches Highlight sei das Gefühl, mit Gesprächspartnern einen Konsens zu erzielen. Stadtrat Simon Valerius blickt optimistisch auf die weitere Entwicklung der Stadt.
Ein Beitrag von Achim Weidner
Was ist Radio Rüsselsheim
Radio Rüsselsheim ist ein lokaler, nicht kommerzieller und somit werbefreier Radiosender in Rüsselsheim am Main für die Opelstadt und ihre Umgebung. Der Sender ging aus einem Radioprojekt im Rahmen des Kultursommers 1995 hervor. Der Trägerverein K2R e.V. wurde am 3. März 1995 gegründet. Das Programm ist vielfältig und umfasst Musik, Kultur, Politik und Sport. Radio Rüsselsheim engagiert sich besonders im Bereich Medienkompetenz und Medienpädagogik. Der Sender finanziert sich hauptsächlich aus Mitteln der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen). Radio Rüsselsheim sendet auf UKW 90,9 MHz und DAB+ (Kanal 12C) und bietet einen Livestream auf seiner Webseite an. Der Sender feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum.